Die Feierlichkeiten zu Ehren Imam Hossein gehen weiter. Nicht mehr zu unseren Gunsten wie sich zeigt. Tehran versinkt während vier Tagen im Tiefschlaf. Alles ist geschlossen. Der Bazar, alle Museen, Cafés, Restaurants – alles. Die 14 Millionen Metropole scheint ausgeflogen. Sogar die vielen Verkäufer in der Metro, welche von Kaugummi über Batterien zu Schuhsohlen alles anbieten, ziehen sich zurück. Wir beschäftigen uns mit Streetart und Busfahren. Wie es sich gehört Eva vorne bei den Frauen und Nick hinten unter seinesgleichen.
Wir wohnen auf einem Parkplatz, wo etwa eine Viertelmillion Autos parkieren können. Der Platz ist ein Ort des Geschehens an sich. Er gehört zu nichts Geringerem als dem Holy Shrine von Imam Khomeini. Der jüngste Führer des Islams, welcher vor 26 Jahren starb und nun dort ruht. Das Mausoleum hat 24 Stunden geöffnet und wir werden Tag und Nacht mit Gesängen aus dem Koran beschallt. Parkplätze im Iran sind nicht nur zum Parken gedacht. Vielmehr dienen sie als Campingplätze. Gegen Abend füllen sie sich mit Reisenden Irani, welche es lieben vor ihren Zelten Chai zu brauen, Kababs zu grillen und ihre Qalyans (Wasserpfeiffe) zu blubbern. Wir bekommen regelmässig Besuch. Sei es einfach um ein bisschen zu plaudern oder uns Geschenke zu bringen.
Wir nutzen die überraschende Ruhe in Tehran für einen Waschtag. Wie sich herausstellt bietet in Iran kaum ein Hotel Wäscheservice an. Auch Waschsalons gibts keine und Drycleaners weigern sich, Damenunterwäsche zuwaschen, wie unsere Recherchen zeigen. Nun gut, wir krämpeln die Ärmel hoch und schrubben von Hand.
TEHRANS STREETART
DER HOLY SHRINE DES IMAM KHOMEINI
FRÜHSTÜCK AUF DEM NEUEN PERSERTEPPICH